Zeitumstellung: Ein Meisterwerk der Sinnlosigkeit
Willkommen im absurdesten Theaterstück des Jahres: die Zeitumstellung! Zweimal jährlich ein Erlebnis voller Sinnlosigkeit und Augenringen, das uns alle auf unfassbar komische Weise aus dem Takt bringt.
Liebes Tagebuch,
04:30 Uhr – Die „Goldene Stunde“ für Frühaufsteher wider Willen
Seit Monaten quält mich mein innerer Wecker und meint, dass es eine hervorragende Idee wäre, um halb fünf die Augen aufzureißen. Jeden. Einzelnen. Morgen. Schlaf? Ein rares Gut. Ausgeschlafen sein? Ein Mythos, den ich nur aus Erzählungen kenne.
Dabei ist es egal, wie müde ich ins Bett gefallen bin oder wie viele Stunden ich geschlafen habe – mein Körper meint offenbar, dass er jetzt zur „Early-Bird-Elite“ gehört.
Nur dass ich keine Eier lege, sondern hoffnungsvoll in Richtung Kaffeemaschine wanke.
Und heute? Heute wird alles nochmal komplizierter. Denn wir drehen jetzt alle die Uhren zurück! Jubel, Trubel, Heiterkeit – und das für eine Stunde extra Schlaf, die bei mir völlig nutzlos verpuffen wird, weil mein Körper dieses Spiel schon längst durchschaut hat. Wer auch immer auf die Idee kam, wir bräuchten zweimal im Jahr einen Zeitsprung, muss einen wirklich guten Sinn für Humor gehabt haben. Oder eine fatale Abneigung gegen Langschläfer.
Der Sinn dahinter – Mythos oder Märchen?
Die Legende besagt, dass das Hin- und Hergeschiebe von Uhrzeigern eine Stromersparnis bringt. Ja, das ist eine echte wissenschaftliche Erkenntnis… von damals, als wir noch Glühbirnen hatten, die Strom gefressen haben wie kleine hungrige Monster. Heute sieht die Realität anders aus: Die Lampen, Fernseher und Laptops flackern sowieso rund um die Uhr, und ob wir jetzt um sieben oder um sechs ins Büro stolpern, macht da absolut keinen Unterschied mehr.
Doch hier sind wir, 2024, und ich soll wirklich glauben, dass diese Herumdreherei an der Uhr irgendwas für die Menschheit bringt? Als wäre die Welt eine einzige Staffel „Wer tickt am längsten?“.
Zeit ist relativ – und dieser Unsinn erst recht
Mutter Natur, die Sonne, der Mond – sie haben dieses Zeigerdrama natürlich nicht auf dem Schirm. Die Sonne geht auf, wann sie will, völlig unbeeindruckt davon, was wir hier gerade für ein Theater aufführen. Das Universum dreht sich seelenruhig weiter, während wir Menschen an den Zeigern kurbeln, als könnten wir damit dem Lauf der Zeit beeinflussen.
Kurzer Reality-Check: Die Erde wird sich davon nicht beeindrucken lassen, und ob mein Wecker jetzt um fünf oder um vier klingelt, interessiert das Universum nicht die Bohne.
Danke, Zeitumstellung – eine Meisterleistung der Lächerlichkeit
Am Ende stehen wir also alle wieder da, halb verpennt, völlig neben der Spur, und fragen uns, warum wir diesen Blödsinn überhaupt noch mitmachen. Eine Stunde länger schlafen? Ja, vielleicht, wenn der Sandmann sich entschließt, mir persönlich eine Valium vorbeizubringen.
Ich meine, was wäre, wenn wir diese ganze Umstellerei einfach sein lassen? Unsere innere Uhr tickt doch sowieso nach ihrem eigenen Rhythmus – was hat sie mit irgendeinem Uhrzeiger zu schaffen?
Und doch drehen wir fleißig an den Rädern, verstellen, zurück, vor – völlig sinnlos und oft unnötig kompliziert. Anstatt Zeit zu „gewinnen“, verlieren wir nur an Schlaf, an Nerven und manchmal vielleicht sogar an Verstand.
Danke, liebe Zeitumstellung, dass du uns vor Augen führst, wie herrlich absurd wir Menschen doch sind
Mere de Belle
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