Social Media Detox: Der wahre Stress-Test
Liebes Tagebuch,
heute möchte ich über eine besondere Art von Selbstquälerei sprechen, die immer mehr Anhänger findet: den Social Media Detox. Diese vermeintliche Flucht aus dem digitalen Dschungel hat sich als das ultimative Abenteuer in der Kunst des „Sich-selbst-stressens“ entpuppt. Wer hätte gedacht, dass das Abschalten von sozialen Medien mehr Nerven kosten könnte als das ständige Scrollen?
Der Plan klingt so verlockend wie ein Angebot für einen kostenlosen Strandurlaub: „Ich werde mich einfach für eine Woche von sozialen Medien verabschieden und meine innere Ruhe finden.“ Klingt nach einem Kinderspiel, oder? Doch kaum hat man den Entschluss gefasst, beginnt der wahre Kampf.
Zuerst kommt die Phase der Selbstkontrolle:
Der vergebliche Versuch, die Finger von der App zu lassen, während man sich immer wieder dabei ertappt, wie man aus Gewohnheit die App öffnet, nur um festzustellen, dass man sich wieder im selben Newsfeed befindet, den man gerade erst geschlossen hat. Es ist wie ein körperlicher Reflex, den man einfach nicht abstellen kann. Statt Entspannung gibt es nur den verzweifelten Versuch, den Daumen stillzuhalten.
Dann stellt sich die Frage, wie man die plötzliche Ruhe im Leben füllen soll. Ohne den ständigen Strom an Updates und Memes fragt man sich, was man stattdessen tun soll. Das echte Leben bietet zwar spannende Möglichkeiten wie Lesen, Spazierengehen oder tatsächlich mal tief durchatmen, aber das ist natürlich kein Vergleich zu den täglichen Witzen und Katzenvideos. Die erste Entzugserscheinung ist ein untrügliches Zeichen, dass man sich langsam fragt, ob man nicht lieber wieder zu seinem gewohnten digitalen Zeitvertreib zurückkehren sollte.
Und dann gibt es die unheimlich fesselnde Phase der „FOMO“
Der „Fear of Missing Out“. Jeder hört Geschichten über virale Trends, die gerade die Runde machen, und man fühlt sich wie ein digitaler Außenseiter, der verpasst, wie das ganze Internet über die neuesten Memes lacht. Es ist eine seltsame Art von sozialem Druck, die einen dazu bringt, fast schon physisch nach dem Handy zu greifen, nur um sicherzustellen, dass man nicht ganz den Anschluss verliert.
Natürlich darf man nicht vergessen, die ständige Selbstüberprüfung: „Bin ich wirklich so viel entspannter?“ Anstatt zu bemerken, wie erholsam der Verzicht auf ständige Benachrichtigungen ist, fragt man sich, ob man nicht doch noch einen Blick auf das Profil des entfernten Bekannten werfen sollte, um zu sehen, ob er etwas Spannendes gepostet hat. Die vermeintliche Ruhe ist in Wahrheit nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur Rückkehr ins digitale Hamsterrad.
Und dann, nach all dem Stress, gibt man irgendwann auf. Man schaltet wieder ein und merkt, dass der Stress, den der Detox verursacht hat, eigentlich der größte Beweis dafür ist, wie abhängig man von diesen virtuellen Bestätigungen geworden ist. Man springt zurück ins digitale Leben, bereit, den gleichen Zyklus noch einmal zu durchlaufen, diesmal mit einem noch intensiveren Gefühl von „Ich werde es beim nächsten Mal besser machen.“
Also, liebes Tagebuch, während ich mich zurück in den digitalen Dschungel begebe, habe ich gelernt, dass der wahre Detox nicht darin besteht, sich von sozialen Medien zu trennen, sondern darin, den Stress der ständigen Entzugserscheinungen zu bewältigen. Vielleicht ist es am besten, einfach einen Mittelweg zu finden – oder einfach darüber zu schmunzeln, wie viel Drama wir uns selbst zumuten können, nur um uns ein wenig „erholender“ zu fühlen.
Mere de Belle
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