Happy Birthday Lady Liberty – Eintrag 95

Happy Birthday, Lady Liberty

Die alte Dame wird 138 – aber wer hört ihr eigentlich noch zu?

Liebes Tagebuch,

was schenkt man einer alten Dame zum Geburtstag, die seit 138 Jahren dieselbe Pose hält und dieselbe Geschichte erzählt? Vielleicht eine neue Fackel – oder besser noch, ein realistisches Update: „Freiheit 2.0 – jetzt mit weniger Freiheit.“ Heute feiern wir Lady Liberty, die Ikone der großen Versprechen, deren leuchtender Schein immer mehr wie ein nostalgischer Filter wirkt. Sie steht standhaft auf ihrem Sockel, auch wenn die Wahrheit hinter ihrem Symbol mit den Jahren ziemlich verblasst ist.

Happy Birthday, du alte Freiheitsikone!

Heute, an deinem 138. Geburtstag, feiern wir – oder tun zumindest so. 138 Jahre, in denen alles um Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung kreiste – oder zumindest so tat. Aber was würde Lady Liberty heute sagen, wenn sie ihre Fackel auf das Land richtet, das sie einst stolz begrüßte? Vielleicht würde sie müde lächeln und denken: „Schön, dass wenigstens ich noch die gleiche Rolle spiele.“ Denn das Ideal, das sie verkörpert, ist längst zu einer ironischen Fußnote in der Geschichte des „Land of the Free“ geworden.

Die Freiheitsstatue und das große Amerika-Märchen

1886 stand sie als leuchtendes Versprechen, während die ersten Einwanderer über den Atlantik schipperten und von einem besseren Leben träumten. Sie begrüßte die Mutigen, die Verzweifelten, die, die Freiheit und Chancen suchten. Und heute? Heute steht sie als ironisches Symbol eines Systems, das Freiheit predigt, während es die Freiheit verkauft wie Fast Food – in zwei Geschmacksrichtungen, letztlich jedoch aus der gleichen Mikrowelle.

Wahlfreiheit à la USA: Eine Ironie ohne Gleichen

Was bedeutet Freiheit im Jahr 2024? Ist es die Wahl zwischen Trump 2.0 und Harris oder wie auch immer die Kandidaten der letzten Jahre nun heißen? Die „Wahlfreiheit“ ähnelt eher einem Menü in einer Fast-Food-Kette: Burger oder Nuggets – gleiche Kalorienbombe, andere Verpackung. Diese Wahl ist so befreiend wie ein All-you-can-eat-Buffet mit genau zwei Speisen: beide sättigend, beide ohne Nährwert, und am Ende macht’s dem Verdauungssystem eh keinen Unterschied.

Fackel hoch, Liberty!

Stellen wir uns vor, Lady Liberty hält ein Schild hoch: „Freiheit. Neu verpackt. Gleiche Rezeptur.“ Die Ikone, die einst als unerschütterliches Versprechen an jene stand, die sich von politischen Kämpfen, Unterdrückung und Armut befreien wollten, wird heute zur Kulisse für Selfies derer, die eine schnelle „Freiheits-Experience“ für Instagram wollen. Doch was bleibt, wenn die Filter fallen? Ein Land, das von „Freiheit“ und „Wahlrecht“ spricht, aber in den Köpfen seiner Bürger nur noch leere Hülsen hinterlässt.

Eine „Freiheit“ für die Show, nicht für die Realität

Wenn Freiheit bedeutet, „wählen zu dürfen“, sollten wir uns fragen: Wählen wir hier wirklich noch etwas? Oder wird Demokratie als Produkt verkauft, das alle vier Jahre eine neue Verpackung erhält? Im 21. Jahrhundert, in dem die mächtigste Nation der Welt von einem Reality-Show-Host zu einer Bürokratie ohne Biss wurde, wird Freiheit zur leeren Phrase – ein kleiner PR-Kick, der nur dann laut wird, wenn es perfekte Schlagzeilen bringt.

Das wahre Gesicht der Lady Liberty: Eine neue Karriere als Ironie-Ikone?

Vielleicht ist es an der Zeit, Lady Liberty einen neuen Job zu geben – als Symbol für das, was nicht funktioniert. Als Erinnerung an ein Amerika, das sich selbst längst inszeniert, während der Rest der Welt zusieht. Ein Amerika, in dem Wahlfreiheit zum Verkaufsschlager wird und Lady Liberty nicht mehr fragt, wo die Freiheit geblieben ist, sondern wie lange sie es noch mit ansehen muss.

Ein Toast auf die Fassade

Happy Birthday, Lady Liberty! Vielleicht schenken wir dir in diesem Jahr ein bisschen Ehrlichkeit. Ein neues Schild, auf dem steht: „Freiheit – made in PR-Factory.“ Denn am Ende bleibt das Land der Freien für viele ein Traum, aber für die Statue eine müde Pflicht – die noch immer ihre Fackel hält, um ein leeres Versprechen zu beleuchten, das im Licht der Realität ziemlich trüb aussieht.

Mere de Belle
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