Gute Ratschläge
Liebes Tagebuch,
heute widme ich mich den unzähligen Ratschlägen, die uns im Leben begegnen – diese charmanten kleinen Weisheiten, die einem oft ungefragt entgegengeschleudert werden. Jeder kennt sie, jeder hat sie gehört, und die meisten von uns nicken brav, während wir innerlich die Augen verdrehen.
„Ich würde an deiner Stelle positiv denken.“ Positives Denken gleicht dem Glitzer-Konfetti unter den Ratschlägen – sieht schön aus, bringt aber wenig, wenn du gerade im Chaos versinkst. Wenn jemand in einer Krise steckt und man ihm sagt, er solle positiv denken, ist das, als würde man sagen: „Ignoriere den Tornado und fokussiere dich auf die hübschen Kühe, die er durch die Luft wirbelt.“ Manchmal braucht es mehr als bloße Positivität – einen Plan, Unterstützung und vielleicht einen verdammt guten Regenschirm.
„Ich würde an deiner Stelle vergeben und vergessen.“ Dieser Rat klingt nach Disney – süß und unrealistisch. Vergeben ist ein Prozess, kein Knopfdruck. Es ist, als würde man versuchen, Kaugummi aus den Haaren zu bekommen – es dauert und manchmal bleibt was hängen. Und das Vergessen? Das ist, als würde man einen Elefanten im Wohnzimmer ignorieren. Manchmal muss man den Elefanten erst rauswerfen, bevor man weitermachen kann.
„Ich würde an deiner Stelle so tun, als ob.“ „Fake it till you make it“ ist der Glamour-Rat für alle, die sich selbst verlieren wollen. Ständig eine Maske zu tragen, bis man vergisst, wie das eigene Gesicht aussieht, ist wie ein endloses Theaterstück ohne Pause. Authentizität ist der wahre Star der Show, also runter mit der Maske und raus mit der Wahrheit!
„Ich würde an deiner Stelle nichts persönlich nehmen.“ Dieser Rat ist wie zu sagen: „Schwimm im Haifischbecken und tu so, als wären es Goldfische.“ In der echten Welt sind viele Dinge persönlich und das ist okay. Wenn jemand etwas sagt oder tut, das dich verletzt, ist es absolut in Ordnung, dass ernst zu nehmen. Unsere Emotionen sind keine Disco-Kugeln, die negative Dinge einfach reflektieren sollen – manchmal muss man sich dem Schmerz stellen und daraus lernen.
„Ich würde an deiner Stelle geduldig sein.“ Geduld ist eine Tugend, aber manchmal fühlt sie sich an wie der ewige Wartesaal des Lebens. „Alles kommt zu dem, der wartet“ ist ein schöner Gedanke, aber die Realität sieht oft anders aus. Es ist wie am Ufer eines Sees zu sitzen und darauf zu warten, dass ein Fisch von selbst in deinen Eimer springt. Meistens musst du die Angel nehmen und selbst aktiv werden. Geduld ist gut, aber ein bisschen Aktion schadet nie.
Fazit:
Ratschläge wie diese klingen oft wie abgespielte Schallplatten – altbekannt und passen selten genau zu unserer eigenen Melodie des Lebens. „Ich würde an deiner Stelle…“ mag weise klingen, doch oft wäre es hilfreicher, wenn wir eingestehen würden, dass es keine perfekte Lösung gibt. Manchmal braucht es mehr als allgemeine Weisheiten – manchmal braucht es Schokolade, eine Umarmung und ein verdammt gutes Netflix-Drama. Also, wenn dir das nächste Mal jemand sagt, was er an deiner Stelle tun würde, denke daran: Du bist der Star deines eigenen Films und kennst das Drehbuch besser als jeder andere.
Manchmal ist es völlig in Ordnung, die Ratschläge der anderen einfach in den Abspann zu verschieben. Denn wer braucht schon Ratschläge, wenn man Popcorn und eine gute Story hat?
Deine kritisch reflektierende Ratgeberin
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