Eintrag 49: Paralleluniversum

Paralleluniversum

Liebes Tagebuch,
 
du wirst es nicht glauben, aber heute bin ich in einem Paralleluniversum aufgewacht! Ja, richtig gehört – und nein, ich habe nicht zu viel Käse gegessen. Stell dir vor, ich bin in einem Universum gelandet, das so anders ist, dass selbst die Aliens in Sci-Fi-Filmen den Kopf schütteln würden. Lass mich dir von meinem Tag erzählen, bevor ich anfange, mit den Topfpflanzen zu diskutieren.
 
Der Wecker hat um 7 Uhr gebimmelt, und statt meines üblichen nervtötenden „BEEP BEEP“ hörte ich ein sanftes „Guten Morgen, Sonnenschein!“ von meinem neuen digitalen Butler, Jeeves. Jep, ich habe einen digitalen Butler! In diesem Universum bin ich wohl reicher als Dagobert Duck, nur ohne den goldgefüllten Geldspeicher und die gefährlichen Tauchversuche. Mein Schlafzimmer sieht aus wie eine Mischung aus Versailles und einem High-Tech-Raumschiff. Absolut normal, oder?
 
Frühstück war der nächste Schock: Avocado-Toast? Nein, mein Lieber, ich hatte einen Hummer-Benedict mit einer Seite von Trüffel-Rührei. Ich kam mir vor wie eine Figur in einem James-Bond-Film, nur ohne die coolen Gadgets und die ständig lauernden Bösewichte. Noch witziger: Statt Kaffeemaschine habe ich eine Barista, die extra eingeflogen wurde, um meinen Morgen-Latte zu perfektionieren. Ich musste mir die Kinnlade förmlich wieder hochklappen.
 
Dann ging’s zur Arbeit. Keine U-Bahn, keine überfüllten Busse – ich wurde von meinem persönlichen Chauffeur in einer Stretch-Limousine abgeholt. Ich fühlte mich wie eine Mischung aus James Bond und Lady Gaga, aber ohne die glitzernden Outfits (noch!). Als ich im Büro ankam, wurde ich von meinen persönlichen Assistenten begrüßt – ja, Mehrzahl. Hier bin ich anscheinend der CEO eines multinationalen Unternehmens, das irgendwas extrem Wichtiges und Absolut Geheimes macht. Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was es ist. Irgendwas mit Quantenphotonik oder so. Ich nickte einfach weise und gab vor, alles zu verstehen. Pro-Tipp: Funktioniert immer!
 
Mittagessen war ein absoluter Traum – Sushi, das wahrscheinlich von einem Michelin-Sterne-Koch persönlich zubereitet wurde. In meinem „normalen“ Leben ist Sushi normalerweise ein abgepacktes Etwas aus dem Supermarkt, das mehr Plastik als Fisch enthält. Hier aber? Reinster Luxus. Ich glaube, mein Parallel-Ich hat Geschmack, das muss ich ihm lassen.
 
Nach der Arbeit ging’s zum Yoga – aber nicht irgendein Yoga. Nein, in diesem Universum praktiziere ich „Anti-Schwerkraft-Yoga“ auf einer Privatyacht. Ich hing wie eine Faultier-Ballerina an Seilen und fühlte mich dabei erstaunlich elegant. (Anmerkung: Ich war wahrscheinlich genauso elegant wie ein Elefant auf Schlittschuhen, aber wer wird’s schon merken?)
 
Am Abend dann der krönende Abschluss: Ein Gala-Dinner zu Ehren – ach ja, mir! Offensichtlich habe ich in diesem Universum irgendwas Unglaubliches erfunden, das die Welt verändert hat. Wahrscheinlich eine Maschine, die Brokkoli in Schokolade verwandelt oder so. Ich hielt eine Rede, die sehr inspirierend klang, obwohl ich die Hälfte der Zeit überlegte, wie ich unbemerkt diese winzigen, furchtbar unbequemen High Heels loswerden könnte.
 
Jetzt liege ich in meinem gigantischen Bett (gefühlt größer als mein gesamtes Apartment im echten Leben) und kann nicht aufhören zu lachen. Dieses Paralleluniversum ist definitiv eine Reise wert, aber irgendwie vermisse ich mein chaotisches, bescheidenes, wunderbar normales Leben. Wer hätte gedacht, dass ich je den Lärm der Stadt und meinen quietschenden alten Toaster vermissen würde?
 
Bis morgen, Liebes Tagebuch. Wer weiß, in welchem verrückten Universum ich dann aufwache! Vielleicht bin ich ja nächstes Mal eine Superheldin mit einer Schwäche für Schokolade.
 
Mit einem Augenzwinkern und einem breiten Grinsen,
 
Dein Parallel-Ich
 
Mere de Belle
  • All Posts
  • Die Kunst des Tagebuchschreibens
  • Tagebuch - Rebellennotizen Herzgeflüster Lebensfetzen
Talentwettbewerb

Talentwettbewerb Liebes Tagebuch, heute war der Tag des Verborgenen Talentwettbewerbs, und ich habe mein ungewöhnliches Talent zur Schau gestellt: das souveräne...

Warten

Warten Liebes Tagebuch, heute muss ich dir etwas über das Warten erzählen. Warten und ich, wir sind wie Kaffee und...

  • All Posts
  • Die Kunst des Tagebuchschreibens
  • Tagebuch - Rebellennotizen Herzgeflüster Lebensfetzen

Hier gibts mein Buch zu kaufen!

Entdecke "Der Zauber meines Tagebuchs: Geschichten, Träume und Entdeckungen"

E-Mail-Adresse
Mehrfachauswahl