Haarflecht – Universum
Liebes Tagebuch,
Heute möchte ich von einer skurrilen Begegnung im Kindergarten berichten, die mir gezeigt hat, wie manche Menschen sich in fremde Angelegenheiten einmischen, als hätten sie einen Master – Abschluss in ungewollter Beratung.
Es begann an einem ganz gewöhnlichen Morgen im bunten Chaos des Kindergartenalltags, als ich von der Oma eines kleinen Wirbelwinds mit einer Frage konfrontiert wurde, die mich beinahe dazu brachte, meinen Cappuccino vor Schreck, im hohen Bogen auszuspucken.
„Flechtest du wirklich jeden Tag die Haare deiner Tochter?“ Bevor ich überhaupt antworten kann, haut sie noch einen drauf: „Meine Tochter hätte dafür keine Zeit, sie hat ja schließlich nicht nur ein Kind.“
Liebe Oma von..
wenn du wüsstest, dass ich gar keine weiteren Kinder bekommen kann, selbst wenn ich wollte, würdest du vielleicht etwas vorsichtiger mit deinen Kommentaren sein. Aber wer braucht schon Mitleid, wenn man sich jeden Tag den Wecker eine Stunde früher stellt, um dieses Haarflecht – Universum zu erschaffen.
Und weißt du was? Es ist wie eine morgendliche Yoga – Session für mich – entspannend und erhebend zugleich!
Es ist erstaunlich, wie manche Leute sich in das Leben anderer einmischen, ohne zu bedenken, wie ihre Worte ankommen.
Aber auch wenn deine Frage vielleicht nicht die angemessenste war, liebe Oma von.., möchte ich dir danken.
Denn durch sie wurde mir bewusst, wie viel Zeit und Liebe ich in diese kleinen Momente investiere. Und das werde ich auch weiterhin tun – nicht nur für meine Tochter, sondern auch für mich selbst.
Es ist für mich nicht nur eine lästige Pflicht, sondern ein Moment der Verbundenheit und Liebe.
Und das ist etwas, das du vielleicht mit deiner Tochter verpasst hast – aber zum Glück nicht ich!
XOXO, Mere de Belle